Filmprogramm


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80 Jahre Spanischer Bürgerkrieg

 

Am 18. Juli 1936 putschte ein Teil des spanisches Militärs in Melilla gegen die zweite Republik. Es war der Anfang des spanischen Bürgerkriegs, eines grausamen Kampfes unter Bürgern, Nachbarn und Familienangehörigen. Es handelt sich um ein Schlüsselereignis in der Geschichte Spaniens, das das Land entschieden geprägt hat und dessen Konsequenzen selbst in der heutigen politischen Debatte zu spüren sind. Drei neue Dokumentarfilme und ein Spielfilm gehen der Tragödie auf den Grund und spiegeln unterschiedliche Aspekte des Lebens in den drei Schicksalsjahren wider.

 

España en dos trincheras, la guerra civil en color
Spanien im Grabenkrieg

Ein Film von Francesc Escribano und Luis Carrizo
Spanien 2016 | 96 Min. | Originalfassung

19. Mai 1939: Die Franco-Armee marschiert triumphierend durch das Madrider Zentrum. Die Gewinner des Krieges feiern ihren Sieg über die Republik mit einem spektakulären Parademarsch. Derweil marschiert das besiegte Spanien, das die legitime Republik verteidigt hatte, Richtung Exil. Eine halbe Million Menschen verlassen ziellos das Land. Der Krieg hat 100.000 Kämpfern, 200.000 Zivilisten und eine bis heute unbekannte Anzahl von Opfern bei Angriffen auf Dörfer und Städte das Leben gekostet. „España en dos trincheras“ zeichnet die Ereignisse von 1936 bis 1939 in allen Einzelheiten nach und bringt den Zuschauern das beeindruckende Archivmaterial näher, das die Filmemacher mit modernster digitaler Technik restauriert und koloriert haben. Das imposante Ergebnis lässt uns die damaligen Geschehnisse aktueller erscheinen denn je.

Mo 5.12., 18.15 h, TÜ Arsenal

 
 

Melchor Rodríguez, el ángel rojo
Der rote Engel

Ein Film von Alfonso Domingo
Spanien 2016 | 84 Min. | OmeU

Melchor Rodríguez, ein Anarchist aus Sevilla, rettete während des Bürgerkriegs tausenden von politischen Gegnern das Leben. Doch seine menschliche Geste und sein vorbildliches Handeln mitten im Bruderkrieg blieben unerkannt und sind heute weitestgehend in Vergessenheit geraten. Die Dokumentation zeichnet das Leben und Werk des von der Republik eingesetzten Leiters der Madrider Haftanstalten, der während des Krieges viele „sacas“ und „paseos“ (das „Wegholen“ zur Erschießung) der Inhaftierten verhinderte. Trotzdem wurde er nach dem Krieg vom Franco-Regime zu 20 Jahren Haft verurteilt. Sein Tod im Jahre 1972 versammelte Anarchisten und Regimetreue, ein einzigartiger Fall in der spanischen Geschichte. Melchor Rodríguez‘ Worte sind in unserer Zeit aktueller denn je: „Man kann für Ideale sterben, aber niemals töten“.

Mi 7.12., 18.00 h, TÜ Arsenal

Anschließend Diskussion mit Regisseur Alfonso Domingo.

 
 

La distància dels noms
Distanz der Namen

Ein Film von Cordèlia Alegre und Clàudia Aragon
Spanien 2016 | 56 Min. | Originalfassung (Spanisch, Katalanisch, Englisch) meU

1937 startete der britische Journalist John-Langdon Davies PLAN, ein internationales Projekt, um Kindern im spanischen Bürgerkrieg zu helfen. In Aufnahmeeinrichtungen, die von einem System internationaler Patenschaften finanziert wurden, fanden zwischen 1937 und 1940 hunderte Kinder ein Zuhause. 75 Jahre später entdecken vier junge Studentinnen Audiovisueller Medien eine Liste mit den Namen der Kinder und entscheiden, die noch Lebenden aufzusuchen und sie mit den Nachfahren der Wohltäter zusammen zu bringen.

Sa 3.12., 17.30 h, TÜ Arsenal

 
 

El destierro
Die Verbannung

Ein Film von Arturo Ruiz Serrano
Spanien 2015 | 87 Min. | OmeU

In Spanien wütet der Bürgerkrieg, in den Madrider Bergen herrscht verschneite Einsamkeit. Teo, ein angehender Priester, wird in dieser unwirtlichen Gegend an ein verlassenes Überwachungsfort abkommandiert, wo er zusammen mit dem bereits stationierten Silverio Monate lang Wache für die Franco-Armee halten soll. In der Enge ihres Quartiers entwickeln sich Spannungen, die verstärkt werden, als sie Zoska bei sich aufnehmen, eine verwundete Kämpferin der Internationalen Brigaden, die sie eigentlich sofort erschießen müssten. Arturo Ruiz Serrano inszeniert das intensive Beziehungsdrama in klaustrophobisch schöner Kulisse.

Fr 2.12., 20.00 h, TÜ Arsenal
Di 6.12., 21.45 h, TÜ Arsenal

 

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