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Werkschau Icíar Bollaín
ICÍAR BOLLAÍN – ein Multitalent des Spanischen
Kinos
Spielen, schreiben, inszenieren – mit Erfolg!
Icíar Bollaín, geb. 1967 in Madrid, begann ihre Laufbahn
beim Film bereits im Alter von 15 Jahren als Schauspielerin in El Sur
(1983) von Víctor Erice, später u.a. auch in Land and Freedom
(1995) von Ken Loach. Auch heute, sagt sie, stünde sie gerne vor
der Kamera, weil sie dann einmal nicht verantwortlich für alles
sei.
Im Jahr 1991 gründete sie zusammen mit Santiago García de
Leániz und Gonzalo Tapia die Filmproduktionsfirma La Iguana. Nach
ein paar Kurzfilmen, legte sie 1995 ihren ersten Spielfilm Hola, ¿estás
sola? als Regisseurin vor, der in Spanien zum überragenden Kinoerfolg
wurde. Auch ihr zweiter Film Flores del otro mundo war Liebling von Publikum
und Kritik. Ihr folgender Film Te doy mis ojos wurde trotz seines Themas
vom Publikum wärmstens aufgenommen und von der Academia mit 7 Goyas
ausgezeichnet. Die Filmemacherin ist auch Autorin des Buchs Ken Loach,
un observador solidario, das 1996 bei El País Aguilar veröffentlicht
wurde.
Icíar Bollaín ist eine der erfolgreichsten und wichtigsten
Regisseurinnen Spaniens. Sie selbst bezeichnet dies als ein kleines Wunder
in einem Nationalkino, das jahrzehntelang von Männern dominiert
wurde. Ihre Filme zeichnen sich durch Charaktere mit komplexer Emotionalität
aus, die sich unter moralisch oft schwierigen Bedingungen eine eigene
Position in Gesellschaft und in der Welt erkämpfen müssen.
Icíar Bollaín ist aktives und einflussreiches Mitglied
der Spanischen Filmakademie.
Filme & Preise
2011 Canción de Katmandú in Postproduktion
2010 También la lluvia 3 Goyas, Berlinale Panorama (1), Premios
Ariel (1)
2007 Mataharis Spanische Filmkritik (2), Guadalajara (1)
2004 Hay motivo (Episode Por tu propio bien)
2003 Te doy mis ojos 7 Goyas, San Sebastián (1)
2000 Amores que matan (Kurzfilm)
1999 Flores de otro mundo Semaine de la Critique Cannes (1)
1995 Hola ¿estás sola? Valladolid SEMINCI (3), Annecy (1),
Huesca (1)
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También
la lluvia
Und dann der Regen
Spanien/Frankreich/Mexiko 2010, 104 Min., OmdU
Ein Filmteam kommt aus Kostengründen nach Bolivien für einen
unverfälschten Film über Kolumbus. Für zwei Dollar pro
Tag heuert man vor Ort Leute für kleinere Rollen und Statisten
an, darunter auch Daniel für den historischen Stammesführer
Hatuey. Gleichzeitig bricht in Cochabamba gerade Streit um Wasserrechte
aus. Zwischen Filmteam und lokalen Darstellern entstehen rasch Konflikte über
Stellenwert und Humanität des Projekts. Der mit allen Wassern
gewaschene Produzent Costa verschafft sich skrupellos immer wieder
ein Weiterkommen.
Die Nebeneinanderstellung von Bildern der Dreharbeiten, Szenen im
historischen Kostüm und Bildern der eskalierenden Gewalt auf den Straßen
Cochabambas zeigen, wie erschreckend verwandt die ferne historische
Kolonialisierung und unsere moderne guten Absichten sein können.
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Eröffnungsfilm
Mi 12.10., 20.00 Uhr
Kino Arsenal
Do 13.10, 22.15 Uhr
Kino Atelier
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Mataharis
Mataharis
Spanien 2007, 95 Min., OmeU
Inés,
Eva und Carmen sind Privatdetektivinnen in der Detektei Valbuena. Inés
betreibt Spionage im Großkonzern und bedient sich dabei
der Hilfe von Manuel. Eva ist gerade frisch aus dem Mutterschutz zurück
und versucht, Arbeit und Familie zu koordinieren. Carmen ist die Erfahrenste
unter den dreien und hat als Aufgabe die Observation von Sergio, dessen
Privatleben gerade zusammenbricht.
Während die drei jedes Detail im Leben anderer registrieren, sind
sie blind für die Probleme vor der eigenen Haustür. Das geht
nur gut, bis Beruf und Privatleben eines Tages aufeinander treffen.
Auch dieser Film von Icíar Bollain erhielt internationale und nationale
Auszeichnungen. Wie in ihrem zweiten Film Flores del otro mundo erzählt
die Regisseurin hier die Geschichten dreier Frauen. Obwohl Arbeit sie verbindet,
fallen ihre individuellen Geschichten wieder sehr unterschiedlich aus.
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Sa 15.10., 22.00 Uhr
Kino Arsenal
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Te doy mis ojos
Öffne meine Augen
Spanien 2003, 104 Min., OmdU
Eines Nachts flieht Pilar mit ihrem Kind vor ihrem gewalttätigen
Ehemann Antonio zu ihrer Schwester. Sie nimmt eine Vertretung im Museum
der Kathedrale von Toledo an und freundet sich mit ihren Kolleginnen
dort an. Schritt für kleinen Schritt baut sie sich eine berufliche
Perspektive auf. Als Antonio sieht, dass sie nicht ohne weiteres zurück
kommt, schließt er sich einer Therapiegruppe an. Gegen den Rat
der Schwester gibt Pilar ihm eine zweite Chance.
Die Regisseurin zog die Inspiration für den Film aus Zeitungsartikeln über
häusliche Gewalt in Spanien. Dabei fiel ihr auf, wie wenig die Berichterstattung über
die Männer erzählt. So entstand ein Film, der ausdrücklich
nichts entschuldigt, aber auch deutlich sagt, dass die Angst auf beiden
Seiten zu Hause ist. Der vielfach ausgezeichnete Film Te doy mis ojos
ist eine vielschichtige und sensible Auseinandersetzung mit einem Thema,
das zwar immer noch überall existiert, aber zum Glück, so Bollaín,
nicht mehr totgeschwiegen wird.
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Fr 14.10., 22.15 Uhr
Kino Atelier
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Flores
de otro mundo
Blumen aus einer anderen Welt
Spanien 1999, 106 Min., OmeU
Im
Dorf Santa Eulalia sind den Männern die Frauen ausgegangen. Entweder
man importiert sich eine Kubanerin namens Milady oder versucht sein Glück
auf der alljährlich organisierten Single-Dorfparty, zu der Frauen
per Bus herangekarrt werden.
Ausgehend vom Männerproblem erzählt der Film dann aber die Geschichten
aus der Perspektive dreier ungleicher Frauen: Neben Milady ist da noch
Patricia, die mit zwei Kindern illegal aus der Dominikanischen Republik
hier ist. Schließlich noch Marirrosi, eine Spanierin mit Job aber
auch viel Einsamkeit.
Flores del otro mundo lässt uns mit einem halb lachenden, halb weinenden
Auge. Wunderbar entfaltet er das Sozialgefüge des Dorfes: der Dorf-Krösus,
der sich für den Palast die kubanische Gespielin kommen ließ,
sie aber nicht zu kontrollieren weiß. Die Mutter eines Bauern, die
mit der neuen Schwiegertochter nicht zurechtkommt. Und der Gärtner,
der so fester Teil des Dorfes ist, dass er nicht weiß, ob er sich
im Ernstfall für die Liebe entscheiden kann.
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So 16.10., 22.00 Uhr
Kino Arsenal
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Hola, ¿estás
sola?
Hallo, bist du allein?
Spanien 1995, 92 Min., OmeU
Die zwanzig Jahre alte Niña hat die Nase voll vom Leben mit ihrem
autoritären Vater in Valladolid und macht sich zusammen mit Trini
zur Costa del Sol auf. Sie machen Zwischenstopp in Madrid, wo sie versuchen,
etwas Geld zu verdienen. Auf dem Weg zur eigenen Selbständigkeit
passieren ihnen die unterschiedlichsten Abenteuer: Sie finden Niñas
Mutter, haben denselben (nur Russisch sprechenden) Liebhaber Olaf, werden
Teilhaberinnen in einer Strandbar usw.
In diesem wunderbaren Roadmovie sind zwei junge Frauen am Steuer, die
ihren eigenen Weg gehen und sich dabei selbst finden.
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Di 18.10., 18.00 Uhr
Kino Arsenal
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