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Filmprogramm
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Neue Filme
aus Spanien l AfroAmerica l Kurzfilme l Hier & dort l Indigenes Kino l Gastronomie & chocoKINO
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AfroAmérica
Zwei Jahrhunderte bevor
Simón Bolívar oder George Washington
von der Befreiung aus der europäischen Tyrannei träumten, gab
es in Amerika Afrikaner, die für ihre Unabhängigkeit kämpften.
In der ganzen Neuen Welt leisteten versklavte Afrikaner auf vielfältige
Weise Widerstand und schafften es, ihre Lebensweise und Kultur zu bewahren
und weiterzugeben. Das Festival de Cine Español nimmt den Schwerpunk
der diesjährigen Iberoamerikanischen Kulturtage auf und behandelt
in seiner Filmreihe AfroAmérica das Erbe und das kulturelle Reichtum
der afroamerikanischen Bevölkerung in Panama, Mexiko, Kolumbien und
Argentinien, aber auch das afrikanischen Erbe Andalusiens.
„Wir widmen die Iberoamerikanischen Kulturtage der afroamerikanischen Menschen
in Lateinamerika, die mit ihren Traditionen und ihren Kulturen das alltägliche
Leben prägen und bereichern. Wir wollen ihnen die Würde zurückgeben,
die die Geschichte ihnen weggenommen hat.“
Eugenio Lugones, Vorsitzender des Círculo Latino
Arbeitskreis der lateinamerikanischen Vereine Baden-Württemberg e.V. |
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Cimarronaje
en Panamá
Im 16. Jahrhundert entkamen viele Sklaven
in die Berge und Wälder, wo sie sich ihre Freiheit und ihre Lebensart
zurückeroberten. Die Spanier nannten die Flüchtlinge Cimarrones.
Wo es möglich war, suchten diese Afrikaner die Gesellschaft anderer
Leidgenossen, die ihre Sprachen sprachen und ihre Bräuche teilten.
Um ihr gegenseitiges Überleben zu sichern, kooperierten die verschiedenen
Palenques (Span. für abgelegene und schwer zugängliche Orte,
an denen flüchtige afrikanische Sklaven Schutz suchten) und kämpften
gegen ihren gemeinsamen Feind. Mitte des 16. Jahrhunderts war die Konföderation
der Cimarrones am Isthmus von Panama so mächtig geworden, dass spanische
Kolonisten eine afrikanische Machtübernahme fürchteten und
1579 mit ihnen einen Friedensvertrag abschlossen, der ihre Freiheit anerkannte
und ihnen Gelder für Anbau und Viehzucht gewährte. Eine hochinteressante
Dokumentation über ein wenig bekanntes Kapitel iberoamerikanischer
Geschichte mit beeindruckenden schwarz-weiß Fotografien der Congo-Bevölkerung
von Portobelo an Panamas Atlantikküste.
Ein Dokumentarfilm von Toshi
Sakai
Panama 2016 | 65 Min. | Originalfassung (Spanisch) mit englischen Untertiteln |
Mo 11.12., 18.15 h, TÜ Arsenal
So 10.12., 18.30 h, S Kino Delphi
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Costa
Chica. Pueblos negros de México
Die ersten afrikanischen Sklaven kamen im 16. Jahrhundert an die mexikanische
Pazifikküste. Seitdem leben sie in der Region Costa Chica der Bundesstaaten
Guerrero und Oaxaca. In Mexiko
leben geschätzte 1,4 Millionen Afromexikaner (1,2 % der Gesamtbevölkerung).
Sie werden offiziell nicht als Minderheit anerkannt –Grund dafür
ist, dass sie keine eigene Sprache sprechen (wie es
die verschiedenen indigenen Völker Mexikos tun). Der Dokumentarfilm
zeigt, wie die Menschen der Costa Chica sich definieren, wie sie leben
und wie sie ihre Musik und Traditionen erhalten. Die Chilena, ein von chilenischen
Seefahrern im 19. Jahrhundert eingeführten Musikstil, bereicherten
sie mit eigenen Rhythmen und Instrumenten. Der Danza de los Diablos (Teufelstanz),
der an Allerheiligen aufgeführt wird, gehört ebenso zu ihrem
kulturellen Erbe
Ein Dokumentarfilm von Nicolás Segovia
Mexiko 2016 | 58 Min. | Originalfassung (Spanisch) mit englischen Untertiteln
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So 10.12., 18.00 h, TÜ Atelier
Mo 11.12., 18.30 h, S Kino Delphi
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Gurumbé.
Canciones de tu memoria negra
Mit dem Anfang der kommerziellen Ausbeutung Amerikas wurden Zehntausende
Afrikaner und Afrikanerinnen nach Spanien und Portugal gebracht, um dort
als Sklaven verkauft zu werden. Viele
wurden in die Kolonien deportiert, andere blieben in den Städten Südspaniens
und Portugals. Sie nahmen ihren Platz in einer Gesellschaft ein, in der
sie von Anfang an als Sklaven gebrandmarkt
und mit starken rassistischen Vorurteilen konfrontiert wurden. Der bewegende
Dokumentarfilm Gurumbé. Canciones de tu memoria negra bringt uns
ein längst vergessenes Kapitel der spanischen
Geschichte näher: die afrikanische Sklaverei auf der Iberischen Halbinsel
und das schwarzafrikanische Erbe Spaniens insbesondere in Musik und Tanz
Andalusiens.
Ein Film von Miguel Ángel Rosales
Spanien 2016 | 72 Min. | Originalfassung (Spanisch) mit englischen Untertiteln
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Di 12.12., 18.15 h, TÜ Arsenal
Mi 13.12., 18.30 h, S Kino Delphi
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Matachindé
Acht Stunden von der Stadt Buenaventura (Kolumbien)entfernt befindet sich
im Süden des Departements Valle del Cauca die Gemeinde Yurumanguí.
Hier feiert die afrikanischstämmige Bevölkerung jedes Jahr die
heilige Karwoche. Weit entfernt von klerikaler Kontrolle und mit eigenständigen
religiösen Praktiken, leisten die Bewohner des Dorfes seit Jahrhunderten
kulturellen Widerstand. Bei der religiösen Feier werden die Matachines
lebendig, die - nach einem historischen Aneignungs- und Verwurzelungsprozess
- die Vertreter der geistlichen Feierlichkeiten darstellen. So kleiden
sich Männer und Frauen mit den traditionellen Colino-Blättern,
schwingen Peitschen und stellen ihren Laden vor der Kirche auf, um ihre
Palenque-Identität zu bestätigen. Dank dieser Praktiken, die
immer wieder ihre Afro-Identität bekräftigen, konnten sie dem
bewaffneten Konflikt widerstehen, der die Region der kolumbianischen Pazifikküste
ruiniert hat.
Ein Dokumentarfilm von Víctor Palacios
Kolumbien 2014 | 60 Min. | Originalfassung (Spanisch) mit englischen
Untertiteln |
So 10.12., 19.00 h, TÜ Atelier
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Soy
tambor
Im 16. Jahrhundert wurden im Vizekönigreich des Río de La Plata– ebenso
wie in den übrigen Kolonien Amerikas – afrikanische Sklaven
eingeführt, um den Mangel an Arbeitskräften zu beheben. Obwohl
der Umfang im Vergleich zu den klassischen Plantageländern wie Brasilien,
USA oder der Karibik, verhältnismäßig gering blieb, stellten
die Nachkommen der Afrikaner bis in die ersten Jahrzehnte nach der Unabhängigkeit
einen wichtigen Teil des Bevölkerung des heutigen Argentiniens dar.
Später dezimierten Kriege und Krankheiten die afrikanischstämmige
Bevölkerung.
Die Dokumentation beleuchtet die Situation der Afroargentinier heute und
zeigt einen wichtigen Teil ihrer Kultur: Der Candombe ist für sie
mehr als nur ein musikalisches Genre. Er ist eine Lebensweise; Drum Beats
und Umzüge sind eigene Ausdrucksformen und reflektieren den Widerstand,
der seit der Sklaverei von Generation zu Generation weitergegeben wurde.
Ein Film von Mónica Simoncini, Santiago Masip und Cecilia Ruiz
Argentinien
2015, 80 Min., Originalfassung (Spanisch) mit englischen Untertiteln
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Mi 13.12., 18.00 h, TÜ Atelier
Di 12.12., 18.30 h, S Kino Delphi
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Neue Filme
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