Begleitprogramm


Do 6. 12. 2012, 17.00 Uhr, Kino Atelier

La voz de las semillas
Die Stimme der Samen
Ein Film von Rodrigo Otero und Maja Tillmann Salas; Diskussion mit Maruja Salas und Timmi Tillmann, Anthropologen
Peru 2011 | 30 Min. | DVD | Original Spanisch, Quechua, Aymara mit deutschen Untertiteln

Die peruanischen Hochlandbauern behandeln das Saatgut wie Lebewesen, wie Familienmitglieder. In jedem Samenkorn steckt ewiges Leben, das wir durch die Aussaat erwecken, mit der Mutter Erde zusammen hüten und die uns jedes Jahr die Lebensmittel geben. Und wir ernten den Samen, der uns immer wieder Leben schenkt und für uns wächst. Genmanipuliertes Saatgut bedeutet den Tod, es zerstört das Leben und die Natur. GMOs wachsen nur einmal, dann sind sie tot. Das gute Leben der andinen Kleinbauern steht auf dem Spiel, wenn die Agrarindustrie mit Hilfe von korrupten Beamten ihre Saatguttechnologien im Verbund mit tödlichen Herbiziden in Peru einführen möchte. Zum eigenen Nutzen und auf Kosten der Bauern und Verbraucher. Ein Video, das die Lebensweise und Samen der andinen Kleinbauern verteidigt und zur gemeinsamen Aktion gegen GMOs aufruft.

 

Fr 7. 12, 2012, 20.00 Uhr, Pueblito Viejo e.V., Mauerstraße 2 (Infö)

LESUNG & MUSIK
DEL AMOR Y DE LA MUERTE
LIEBE UND TOD

Lesung in zwei Sprachen verbunden mit spanischen Gitarrenstücken: Gedichte von Federico García Lorca (1898–1936)

Gabriela Reinhold | Spanische Lesung
Carola Schwelien | Deutsche Lesung
Carlos Valenzuela | Gitarre


 

Sa 8. 12. 2012, 16.00 Uhr, Kino Arsenal

FILM UND DISKUSSION
200 JAHRE VERFASSUNG VON CÁDIZ UND DER 15M
mit Lorenzo Benítez, Cádiz

Ensayo de una revolución
Versuch einer Revolution

E 2012 | 29 Min. |DVD | OF
Ein Film von Pedro Pablo Sara

Am 15. Mai 2011 gehen Hunderttausende in Spanien auf die Straße und organisieren sich in selbst ernannte Bürgerversammlungen. Die Medien nennen sie „Indignados“ – die Bewegung breitet sich in der ganzen Welt aus. Ensayo de una revolución zeigt das lokale Beispiel einer globalen Bewegung.
Lorenzo Benítez nimmt die Verfassung von Cádiz 1812 als Referenzpunkt, um die heutige Situation zu erklären. Zwei Jahrhunderte später steckt das Land in einer tiefen Krise. Die Bewegung des 15. Mai (15M) entstand 2011 als Protest gegen das etablierte System, das sie als überholt verstehen. Die Verfassungsreform der Regierung führte eine Obergrenze für die Staatsverschuldung ein, die eine Welle von Kürzungen im Bildungs- und Gesundheitsetat bewirkte. Spanien ist angesichts der Arbeitslosigkeit und Armut in die 80er Jahre zurück geworfen worden. In den letzten Wochen haben sich mehrere Menschen – bedroht von Wohnungszwangsräumungen – das Leben genommen. Erst dann hat die Politik angefangen, dieser unmenschlichen Praxis Einhalt zu gebieten. Die Verfassung von Cádiz erklärte die Glückseligkeit der Spanier zu ihrem obersten Ziel – nach einer Periode des Wohlstandes entfernt sich die spanische Gesellschaft rapide vom einstigen Ideal.
Lorenzo Benítez ist ein andalusischer Journalist aus Cádiz. Er drehte mehrere Dokumentarfilme und ist Mitglied der Vereinigung für Menschenrechte in Andalusien. Er arbeitet für das öffentlich-rechtliche Fernsehen Andalusiens, Canal Sur, sowie für ARTE TV und Al Jazeera Documentary Channel. 2011 und 2012 hat er die Massenprotestbewegungen des 15M in Cádiz begleitet.